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Ich wurde 1963 in Friedberg/Hessen geboren.

Dort lebte ich mit meiner Mutter bei meinen Großeltern im beschaulichen Örtchen Wohnbach. 1969 zog meine Mutter mit mir zu ihrem neuen Mann nach München. Dort heiratete meine Mutter und im selben Jahr kam meine Halbschwester zur Welt. 1971 wurde mein Halbbruder geboren. Von 1969 bis etwa 1982 lebte ich in München, dann im Februar 1982 verließ ich die Landeshauptstadt Bayerns und zog für einige Jahre hinaus in die weite Welt – genauer gesagt nach Frankreich.

Mein erster Weg in die Fremde führte mich im Februar 1982 von München über Mailand und Genua mit dem Zug nach Marseille. Eine wunderbare Fahrtstrecke, damals musste ich in Ventimiglia, einem Grenzort in Italien, umsteigen und bin mit dem Zug weiter nach Nizza, St.Tropez und Cannes bis Marseille …

Von dort ging es nach einem kurzen Aufenthalt am anderen Tag weiter nach Aubagne. Dies ist eine 40.000-Seelen-Gemeinde einige Kilometer weiter im Landesinneren. Dort verbrachte ich einige anstrengende Wochen, die viel mit Ausdauer und Geschicklichkeit zu tun hatten.

Von Aubagne aus ging es Ende März nach Castelnaudary weiter in Richtung Pyrenäen. Dort blieb ich 4 Monate und lernte das wunderbare Land, die Hügel und den Canal du Midi kennen und schätzen. Auch hier Ausdauersport, Wanderausflüge und Kletteraktivitäten.

Ende Juli 1982 verschlug es mich dann in auf das schöne Korsika, in die Nähe der wunderschönen Stadt Calvi. Die Bucht von Calvi ist ein Erlebnis wert. Sowohl frühmorgens als auch Nachts. Vor allem, wenn man einmal über die Bucht von Calvi fliegt, kann man die ganz korsische Schönheit erkennen. Ich habe das sehr genossen und fühlte mich dort richtig wohl.

Die Bucht ist riesig und der weiße, feine Sandstrand ist einfach traumhaft. Wer dort kein Plätzchen zum Wohlfühlen findet, ist selbst schuld.

Ende August begab ich mich auf einen Ausflug von Calvi in den Libanon und blieb dort 4 Wochen in Beirut. Das war zu dieser Zeit zwar kein Ort, um Urlaub zu machen, aber absolut herausfordernd.

Von Beirut ging es wieder zurück nach Korsika. Dort wurde es September und während dieser Zeit wanderte ich auf den Spuren des GR20 (ein Fernwanderweg) Von Calenzana nach Conza über Vizzavone. Natürlich waren es nicht die gesamten 170 km (dafür benötigt man etwa 15 Tage zu Fuß), sondern nur etwa 8 Tage, aus meiner Sicht die anstrengendsten. Der Weg ist das Ziel und so fand ich mein Ziel bereits in den Höhen des Col de Bavella und dem Col de Verde auf dem Weg zum nahen Monte Incudine, beinahe erreicht.

Die Vegetation und die Stille, ab und an durchbrochen vom Scheppern der Schafsglocken, ist ein Genuss. Der würzige Duft vom korsischen Macchie, einem immergrünen zusammenhängenden Buschwald, sowie einer Vielzahl an Sträuchern und Kräutern, die den Boden bedecken, rundeten dieses Erlebnis ab.

Kurz vor dem Weihnachtsfest 1982 setzte ich zu meiner ersten Afrikareise an. Etwa um den 12ten Dezember stieg ich am Flughafen von Bangui, der Hauptstadt Zentralafrikas, aus einer französischen Maschine aus. Der erste Eindruck auf afrikanischem Boden war so – als würde ich direkt in einen heißen, laufenden Fön blicken.

In Bangui blieb ich ganze 3 Monate und erlebte 1982/1983 einen wunderbaren Eindruck von Land und Leuten. Eine Erinnerung habe ich noch, so als wäre sie von gestern.
Eines Abends fuhren wir an einer sehr belebten mehrspurigen Straße entlang. Dort befanden sich Hunderte von Menschen am Straßenrand. Erst bei genauerem hinsehen bekam ich mit, dass diese Leute Bücher im Licht der Straßenlaternen gelesen haben. Darauf angesprochen bekam ich genau diese Erklärung, „das Licht sei an und kostenlos“.
Viele Behausungen hatten keinen Strom und Licht, darum zog es die Bewohner auf die Straßen, um abends zu lesen. Was mich ebenfalls beeindruckte, war der Geruch des verbrannten Holzes, womit die Einwohner kochen, morgens Kaffee zubereiten und abends „heizten“.

1983 wurde auch zu einem aufregenden Jahr für mich. Als ich im März 83 wieder zurück nach Calvi kam, wurde es ernst. Zuerst kam ich für 4 Wochen in die in den Pyrenäen gelegene Ortschaft Mont Louis und lernte dort, wie man Berge „richtig“ erklimmt, aber auch, wie man sich in Extremsituationen zurechtfindet. Anstrengend und teilweise bis-an-die-eigenen-Grenzen gehend. An manchen Abenden fiel ich vor Erschöpfung auf mein Bett und schlief dort, bis der Wecker klingelte. Alles in allem habe ich die Zeit dort geliebt.

Eines Tages, so der Zufall es wollte, half ich im Winter einer kleinen Ortschaft in den Pyrenäen im Rahmen des Katastrophenschutzes, diese aus unendlichen Schneemassen zu befreien. 14 Tage lang waren wir in einer alten Schule untergekommen und bekamen die volle Liebe und Dankbarkeit der meist älteren Bevölkerung zu spüren. Da waren Frühstück und Abendessen „weltmeisterlich“.

Im gleichen Jahr, etwa im Sommer, flog ich wieder zurück nach Afrika. Dieses mal in die Republik Tschad. Ein wunderbares Land. Meistens bewegte ich mich zwischen Ndjamena, der Hauptstadt, und den Städten Ati und Abeche. Einmal ging es auch hoch in den Norden in die Nähe der Stadt Faya Largeau. Damals noch von Libyen beeinflusst, wurde diese durch die Operation Manta der französischen Streitkräfte befreit, die Kräfte Lybiens zurück nach Lybien gedrängt und Faya Largeau wieder der Republik Tschad zugeführt.

Etwa Ende September 1983 kam ich für 4 Wochen nach Djibouti, ebenfalls auf dem schönen afrikanischen Kontinent gelegen. Auf der Meeresseite ein wunderbares Fleckchen Erde. Ein paar Kilometer weiter im Landesinneren verwandelte sich dieser Flecken Erde wieder in die Wüste, nur Wüste, nichts als Wüste. Dort lernte ich dann auch das Überleben in der Wüste.

Am Ende musste ich dann noch nach Addis Abbeba. 14 Tage humanitärer Einsatz, um einer der schlimmsten Hungerkatastrophen, die das Land jemals in den Griff genommen hatte, ein wenig Linderung und Zeitaufschub zu bringen. Wir waren in der Nähe des Flughafens und halfen hunderten Menschen, ums nackte Überleben zu kämpfen.

Dezember 1983 flog ich noch einmal in den Tschad. Dort erlebte ich knapp 3 Monate lang eine herzliche Gastfreundschaft. Eine Zeit, die mir Land und Leute näherbrachte. Das beste Mittagessen gab es in einem großen Hotel, mir fällt der Name nicht mehr ein, dort lernte ich eine Angehörige der amerikanischen Botschaft kennen. Die Essensräume waren klimatisiert und es gab deutsches Bier! Aber auch Budweiser und das belgische Kronnebourg, obwohl das nicht mit der vollen Würze deutscher Biere zu vergleichen ist. Eisgekühlt und in der 40 Grad heißen Tagestemperatur schmeckt alles irgendwie „königlich“.

Zurück in Calvi ging es nach ein paar Monaten Aufenthalt wieder auf Tour. Genauer gesagt nach Südamerika,  Kourou in Französisch-Guayana. Dort blieb ich etwa 4 Wochen, lernte mich im Dschungel zurechtzufinden, brannte mir Blutegel mit der Zigarette vom Bein und dachte mir – oh gut, dass du die ganzen giftigen Kriechviecher überlebt hast.

Dann folgte auch schon der letzte Teil meiner Aktivitäten und ich kam in den traumhaftesten Abschnitt meiner Reisen, die am Ende doch etwa 5,5 Jahre gedauert haben. Ich bereue diese Zeit nicht, denn sie hat mich bis heute geprägt. Hier nun die letzte Reisestation, mit der ich mein Auslandsabenteuer abschloss. Es handelte sich um die traumhaft und damals kaum von Touristen besuchte Insel franz. Polynesien und dort die Hauptstadt Papeete …

um nach ca. 4 Wochen im Anschluss wieder in Deutschland zu landen bzw. von Paris aus mit dem Zug, wie 5,5 Jahre zuvor, nur über eine andere Reiseroute (Straßburg), wieder in München anzukommen.

Mein nächster Artikel lautet dann: „Andre Marto – Worte eines Menschen“. Also seid gespannt,

Grüße
Andre (Andreas Kapfhammer)

Hier findest du alle Beiträge von Andre Marto

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