Siebte Schreibaufgabe – Erdachte Kindheit

Anmerkung:

Über die eigene Kindheit (die erdachte Kindheit) zu schreiben ist einerseits Erinnerungsarbeit und verlangt einige Techniken, die unserem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Es ist andererseits Konstruktionsarbeit, denn wir müssen den Erinnerungen eine sprachliche Form geben, die wir früher nicht hatten.

Versuche, mit der Vorgehensweise von Bill Roorbach, die Erinnerungen an Deine früheste Kindheit wachzurufen. Der Übung erster Teil besteht darin, dass Du eine grobe Landkarte von der frühesten Wohnumgebung zeichnest, an die Du Dich erinnerst. Zeichne so viele Details über die Nachbarschaft auf wie möglich. Wer lebte wo? Wo waren Deine Lieblingsplätze? Deine Wege? Die geheimen Plätze? Die Wohnorte Deiner Freunde? Die Treffpunkte? Die Orte, an denen ungewöhnliche Menschen wohnten? Welche Tiere gab es? Die verbotenen Plätze? Die Orte, die Dir Angst machten? Und so weiter.

Wenn Du die Karte gezeichnet hast, nimm eine Episode, die Dir beim Zeichnen eingefallen ist, und schreibe eine Geschichte dazu. Nimm eine, bei der Du als Kind etwas erlebt hast und emotional sehr beteiligt gewesen bist (es ist nicht wichtig, ob Du Dich noch erinnerst, warum es emotional so aufregend war). Schreibe bitte in der Ichform und benutze das Präsens. Du kannst damit die Vergangenheit näher an Dich heranholen und Dich die Vorgänge besser vergegenwärtigen. Scheibe nicht aus der Distanz heraus, was das Kind, das Du warst, einmal getan hat, sondern beschreibe das Ereignis als Kind. Beschreibe, was Du sehen, hören, fühlen, erleben. Greifen wieder auf eine einfache Sprache zurück, die sich als Gemisch von Kinder- und Erwachsenensprache ergibt.

Das wunderbare Beitragsbild stammt von Moondance auf Pixabay

Die Auswertung solltest Du erst nach der fertigen Aufgabe auf Seite 2 unten rechts anschauen und Deine eigenen Schlüsse daraus ziehen. – Viel Spaß!

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