Die zweite Schreibaufgabe

Auswertung

Was für ein Text ist entstanden? Ist er sprunghaft, ungeordnet, inkohärent? Ist wirkliches Sprechdenken im Text abgebildet? Gratuliere! Dann hast Du wieder einen wichtigen Schritt getan: Du bist an die Wurzeln Deines Denkens und Deiner Sprachproduktion gelangt. Du hast an den sprachlichen Konventionen vorbei Deine eigene, für Dich charakteristische Sprache gefunden.

Die Übung ist deshalb wichtig, weil sie Dir erlaubt, den Prozess der Sprachproduktion auf einer tieferen Stufe auf-zugreifen, auf einer Ebene also, bevor Du anfängst, Sinn und Grammatik mit Wörtern zusammenzufügen, so dass ein Text entsteht. Bei diesem Vorgang nämlich gehen Dir die meisten Deiner Gedanken verloren, weil sie Deiner Vorstellung von Logik, Sinn und gutem Ausdruck zum Opfer fallen. Produkt ist dann ein konventioneller Text: meist langweilig, weil weitgehend vorhersagbar. Wenn Du jedoch die Sprünge, die privaten Ausdrücke und die unlogischen Elemente im Text belässt, dann wird er automatisch interessanter. Nicht, dass das bereits Literatur wäre, nein, es ist nur ein Schritt auf dem Weg dazu, Deine Sprache und Ausdrucksweise zu finden.

Und? Wie erging es Dir – hättest Du das erwartet? Schreibe mir Deine Eindrücke gerne als Kommentar. Danke für Deinen Besuch

2 Replies to “Die zweite Schreibaufgabe”

  1. Ich finde diese Übungen wahnsinnig interessant. Endlich habe ich das Gefühl, dass ich etwas mitnehmen kann, neue Erkenntnisse, andere Sichtweisen. Ich werde ernsthaft versuchen, alle Übungen mitzumachen!
    Danke

    1. Liebe Rebecca,
      sorry, dass ich erst jetzt auf Deinen Kommentar antworte. Tatsächlich wird mein Rhythmus hier zu posten immer wieder von meinem Alltag überschattet. Ich versuche hier öfters auch darauf zu achten, die Seite auf Kommentare zu prüfen.

      Ich muss Dir recht geben, auch für mich waren die Aufgaben sehr inspirierend und ich fand, sie sind ein toller Inhalt für die Schreibkommune. Heute poste ich die dritte Aufgabe und es folgen noch 49 weitere…😉

      Dir also weiterhin viel Spaß in der Schreibkommune.
      Andi

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