Schreiben als Handwerk

Autor werden – am Ball bleiben und wenn es noch so aussichtslos erscheint!

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Posted By Andreas Kapfhammer

Eine meiner größten Motivationsquellen beim Schreiben ist die These von James N.Frey einem Schreibcoach und Autor aus den Vereinigten Staaten, dass man einen Roman in 42 Wochen schreiben kann. Mit seiner Theorie davon, wie einfach es ist einen kompletten Roman mit allen Schaffensphasen in einem Jahr zu schreiben, hat er mich vor vielen Jahren selbst gefangen.

Wie einfach es ist einen Roman zu schreiben und diesen zu veröffentlichen erkennt man an dieser einfachen und einleuchtenden Aufzählung.

Natürlich werden Profis die Nase rümpfen und sagen, nur aufgrund der Zahlen schreibt sich kein einziger Roman. Ja, das will ich nicht bestreiten, jedoch ist gerade Zeit ein wichtiger Faktor um überhaupt ein mal anzufangen.

Worauf wartest du? Vielleicht helfen dir diese Zahlen von James N.Frey zu verstehen, dass alles möglich ist:

Arithmetik des Romanschreibens oder: Bleiben Sie unbedingt am Ball und halten Sie durch, selbst wenn Sie einen Kater haben

Jeder Schriftsteller, der diese Bezeichnung mit einem Mindestmaß an Berechtigung trägt, arbeitet nach irgendeinem Zeitplan. Die Zahlen sind auf ihrer Seite.
Angenommen sie haben einen Beruf, acht schreckliche Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. Drei Stunden Fahrzeit hin und zurück, eine Stunde Mittagspause.

Sie arbeiten den ganzen Tag an irgendwelchen gottverdammten Apparaten. Wenn Sie nach Hause kommen, sind Sie müde. Sie müssen sich etwas um ihre Frau kümmern, acht Stunden pro Nacht schlafen. Sie müssen einkaufen, sie müssen in die Reinigung, zur Bank, zweimal pro Jahr zum Zahnarzt und wie viel Zeit bleibt ihnen da noch?

Vierzig Stunden pro Woche, die Otto Normalverbraucher vor dem Fernseher verbringt. Angenommen Sie sind ein Härtefall und sehen nur 20 Stunden die Woche fern. Ok, wenn Sie das Fernsehen streichen, denn es bringt ja ohnehin nichts, dann können Sie in einem Jahr einen Roman schreiben, mit allem Drum und Dran, so dass Sie damit zu einem Verlag gehen können.
Zwischen ihrem 30. und 70. Lebensjahr können sie so neununddreißig Romane schreiben und wären damit einer der produktivsten Autoren der je gelebt hat. Nennen sie mal fünf Autoren der Weltgeschichte, die neununddreißig Romane geschrieben haben. So viele sind das nicht, oder? Hemingway hat wie viele geschrieben? Zehn? Und Tolstoi? Vier oder fünf? (……) (Es waren 4 Anm.d.Autors)

Ein paar Schriftsteller schreiben zehn bis zwölf Seiten pro Stunde. Aber wir wollen annehmen sie sind langsam und schreiben zwei Seiten pro Stunde. Okay, es dauert einen Monat mit vierzig Seiten pro Woche um 172 Seiten Biographien und Stufendiagramm zu schreiben (2 Seiten pro Stunde x 20 Stunden pro Woche x 4,3 Wochen = 172) Jetzt schreiben sie ihre erste Fassung. Angenommen es wird ein Buch von 400 (vierhundert) Seiten.
Die erste Fassung wird zehn Wochen brauchen (2 Seiten pro Stunde x 20 Stunden pro Woche x 10 Wochen = 400)
Sie haben Biographien und Stufendiagramm in 14,3 Wochen fertig.
Jetzt schreiben sie die zweite Fassung: 10 (zehn) weitere Wochen.
Dann die dritte Fassung: noch zehn Wochen. Nach 34,3 Wochen sind sie soweit, dass Sie mit dem letzten Schliff beginnen können. Sie wollen es perfekt machen, also nehmen Sie sich dafür zwei Monate, bzw. 8,6 Wochen.
Die gesamte Zeit beträgt 34,3 Wochen für Biographien, Stufendiagramm, drei Fassungen plus 8,6 Wochen für Feinarbeit, macht zusammen 42,9 Wochen. Jetzt bleibt noch 9,1 Wochen im Jahr, um Urlaub auf Hawaii zu machen.

Natürlich schreiben nicht alle Darsteller Rohfassungen. Es gibt Perfektionisten, die beim Schreiben jede Silbe abwägen. Ein Perfektionist wird vielleicht nur eine Seite alle zwei oder drei Stunden schreiben, aber was für eine Seite! Zehn oder zwölf Seiten pro Woche ist das Maximum.
Der Text eines Perfektionisten muss nicht so groß umgeschrieben werden, höchstens muss noch ein wenig daran gefeilt werden. Das macht im Jahr über fünfhundert Seiten, in anderthalb Jahren kann der Perfektionist ein Meisterwerk zustande bringen, selbst wenn die Hälfte von dem, was er schreibt, im Papierkorb landet. In fünfzehn Jahren zehn Meisterwerke. Selbst ein Perfektionist kann so produktiv sein wie Charles Dickens.

Also wenn ihnen das nächste mal jemand erzählt, er würde gerne einen Roman schreiben, hätte aber keine Zeit, dann fragen Sie ihn, wie viel Zeit er vor dem Fernseher verbringt!…..

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